In Lübeck soll das ehemalige Karstadt-Kaufhaus (Haus B), das die Stadt 2022 erworben hat, zu einem öffentlichen Zentrum der Bildung, Kultur und Dienstleistungen werden. Anlass hierfür ist die Platznot der vier Altstadtgymnasien und die Erkenntnis, dass es mehr braucht, um lebendige Innenstädte zu erhalten: mehr Offenheit, mehr Vielfalt, mehr Kommunikation.
Das aus den 1990er Jahren stammende Gebäude im Zentrum der Altstadt soll sich vom introvertierten Fremdkörper zum extrovertierten Kommunikationswunder entfalten. Kernidee des Umbaus ist dabei – neben der Erweiterung des Daches –, ein über alle Geschosse mittig angelegtes Atrium zur Belichtung und Belüftung. Um dieses werden sich in den fünf Obergeschossen – abgeschirmt vom Trubel der Stadt -, zukünftig die Lernräume der Schulen gruppieren. Das Erdgeschoss wird sich hingegen maximal öffnen und gemeinsam mit dem Untergeschoss als multifunktionaler Veranstaltungsraum mit Café, Bühne und Tribüne allen Bürgerinnen und Bürgern zugänglich sein. Von besonderer Bedeutung ist hierbei die räumliche und inhaltliche Einbindung der Musikhochschule Lübeck. Die Belebung der Innenstadt ist ohne Mobilitätskonzept nicht denkbar. Aus diesem Grund sollen 500 Fahrradstellplätze in die vorhandene Unterbauung der Schrangen integriert werden.
Die Transformation eines Kaufhauses zu einem Gebäude mit öffentlichem Mehrwert darf als Paradebeispiel für die dringend benötigte Weiterentwicklung unserer Stadtzentren gelten. Wir sind neugierig auf die vielfältigen Synergien, die sich während der Planung und vor allem während der zukünftigen Nutzung ergeben werden.
Wir sind gespannt auf: mehr Mut, mehr Nachhaltigkeit und mehr Zukunftsfähigkeit.
Projektbeginn :
2024 Wettbewerb, 1. Preis
Auftraggeber:
GMHL (Gebäudemanagement der Hansestadt Lübeck)
Standort:
Altstadt Lübeck
Grösse:
9.850 qm BGF
Bauwerkskosten:
ca. 22,5 Mio. €
Leistungen:
Wettbewerb, Generalplanung, LP 1-9
Mitarbeiter:
D.Goldenberg, C.Burghardt, S.Fast, J.Pohl
Planungspartner:
Beratung LP 2: caspar., Köln
Tragwerk: Wetzel & von Seht, Hamburg
TGA: KMO Planungsgruppe, Eutin
Freianlagenplanung: TGP Landschaftsarchitekten BDLA, Lübeck
Brandschutz: oemig + stark Ingenieurgesellschaft mbH, Kiel/Schleswig
Visualisierungen und Pläne:
ppp und caspar./Paul Trakies