Zu Gericht

Die Architektur von Gerichten steht in einem besonderen Spannungsfeld: Sie muss repräsentativ sowie robust und beständig sein, ebenso einladend wie sicher. Die Gebäude des Gerichts aus dem Jahr 1962 von Atmer und Marlow spannen gestalterisch diesen Bogen, entsprachen aber nicht mehr den heutigen technischen und funktionalen Ansprüchen.
Der winkelförmige Komplex besteht aus einem dreigeschossigen Bau mit insgesamt 17 Gerichtssälen, dem großen Schwurgerichtssaal und einem achtgeschossigen Bürohochhaus mit neun Sälen und fast 200 Büros mit 310 Arbeitsplätzen. Nach einem von uns geplanten und 2009 fertiggestellten Erweiterungsneubau folgte die umfassende Sanierung des Bestandes. Heute ist das Gebäude barrierefrei erschlossen, erfüllt hohe Sicherheitsstandards sowie aktuelle Brandschutzauflagen und besitzt eine moderne Gebäudeausrüstung, beispielsweise zur Integration der digitalen Akte. Wir haben die hohen Anforderungen stets mit denkmalpflegerischen Belangen in Einklang gebracht. Trotz tiefgreifender Maßnahmen konnten wir so den Charakter bewahren: Das Amtsgericht ist nach wie vor ein Zeuge seiner Zeit, wird aber in seiner Qualität auch zukünftigen Ansprüchen gerecht werden.