Siebziger reloaded


Schulzentrum Mühlenredder Reinbek

Das Schulzentrum Mühlenredder in Reinbek wurde 1974 nach dem sog. Kasseler-Modell als Stahlbetonkonstruktion in Fertigteilbauweise errichtet. Das Gebäude wies in funktionaler, pädagogischer, konstruktiver, energetischer und technischer Sicht erhebliche Mängel auf. Bauzeitlich bedingte Schadstoffbelastungen machten einen völligen Freizug des Hauses für die Baumaßnahme erforderlich. Sämtliche vorgelagerten eingeschossigen Bauteile aus Mauerwerk und Ortbeton wurden abgebrochen, um einen neuen großzügigen Haupteingang zu schaffen, die bis dahin sehr dunkle Schule im Erdgeschoss mit mehr Licht zu versorgen und die Orientierung im Gebäude wesentlich zu verbessern. Im Norden wurde der vorhandene Rohbau genutzt und zu einem Fachklassentrakt mit hellem Innenhof entwickelt. Der dreigeschossige Hauptbaukörper wurde verlängert und durch die Bestandstreppenhäuser in vier maßstäbliche Bauteile gegliedert. In den Obergeschossen wurde eine Dreibundstruktur mit einer großzügigen, mittigen freien Lernlandschaft entwickelt, die über gläserne Differenzierungsräume sehr gut belichtet wird. Das ursprünglich außenliegende Betontragwerk mit Stützen und Unterzügen wurde in die thermische Gebäudehülle einbezogen, indem die neue Fassade als vorgefertigte Holzrahmenkonstruktion davor positioniert wurde. Die Außenfassade wurde durch horizontale Aluminiumbänder und unterschiedlich tiefe HPL-Platten als Transformation der Ursprungsfassade gestaltet. Mit der Sanierung ist es gelungen, unter Ausnutzung der grauen Energie des Rohbaus eine energetisch hocheffiziente Schule nach modernsten pädagogischen Gesichtspunkten zu schaffen.




Altbau
Projektdaten

VgV-Wettbewerb:
2017 | 1. Preis

Baubeginn:
07 | 2019

Fertigstellung:
02 | 2022

Auftraggeber:
Stadt Reinbek

Standort:
Reinbek

Grösse:
11.950 qm BGF

Bauwerkskosten:
22,7 Mio. €

Leistungen:
LP 1-9 | Generalplanung

Mitarbeiter:
C. Burghardt, T. Claussen, A. Amedi, M. Wolf, Q. Pham, L.Heindorff, Chr. Scheelk, A. Muhammed

Planungspartner:
Freiraum: WES Landschaftsarchitektur, Hamburg | TGA: Planungsgruppe KMO, Eutin | Tragwerk: Schreyer Ingenieure, Bad Oldesloe | Brandschutz: Oemig + Stark, Kiel | Energie: KAplus Ing.-Büro Vollert, Eckernförde | Akustik: MNP Ingenieure, Lübeck

Fotos:
Stephan Baumann, Karlsruhe